Kerzen (220)
Hier finden Sie alle Gedenkkerzen, die für Thilo Koch entzündet wurden. Wir laden Sie herzlich ein, selbst eine Kerze mit einer kurzen, persönlichen Nachricht zu hinterlassen.
Gedenkkerze
MONI
Heute – 184 Wochen ohne Dich –
Es war letztes Jahr in der Vorweihnachtszeit morgens, als Tante Rosi anrief und sagte, „Stell Dir vor, die Friedel ist tot!“ Friedel, die über 80 jährige, die bei jedem Kaffeekränzchen der alten Damen der strahlende unterhaltsame Mittelpunkt war. Friedel, die unerwartet den Abend vorher nochmal vorbei kam, obwohl man tags darauf am Nachtmittag zum Kaffee verabredet war.
Es war letztes Jahr in der Vorweihnachtszeit mittags, als Tante Rosi sagte, „Du, die ist aus dem Fenster gefallen, mitten in der Nacht, ob sie wohl schlafwandelt?“
Es war letztes Jahr in der Vorweihnachtszeit abends, als Tante Rosi sagte „Stell Dir vor, die Friedel war angezogen, ja wo wollte sie denn nur hin um 3:00 in der Nacht?“
Es war genau ein Jahr davor in der Vorweihnachtszeit, als Friedels langjähriger Ehemann verstarb. Mitten in der Nacht gegen 3:00. Im eigenem Haus. Aus dem Fenster. Ich hätte so gerne mit Dir darüber gesprochen, Thilo. Was bewegt einen dazu mit über 80 Jahren zu Hause aus einem höherem Stockwerk nachts um 3:00 in den Tod zu springen? Und das Gleiche ein Jahr später zu wiederholen? Am gleichen Tag, zur gleichen Zeit, aus dem gleichen Fenster, mit dem gleichen „Erfolg“. Ich fühle so mit ihr und bin noch geschockt.
Es war letztes Jahr in der Vorweihnachtszeit, als meine Mama mich fragte, „Moni, verstehst Du das mit Friedel???“
Ja.
Ja, ich verstehe das.
Thilo, Du fehlst mir so sehr.
Gedenkkerze
MONI
Heute – 183 Wochen ohne Dich –
Wir liegen im Bett. Ich liebe das allabendliche Einschlafen. Es ist immer in der gleichen Position und die ist göttlich. Du liegst auf dem Rücken, ich rechts an Deiner Seite auf der Seite. Dein rechter Arm umfaßt mich, meine linke Hand greift vor meinem Körper liegend nach Deiner Hand und wir halten uns fest. Dein linker Arm liegt angewinkelt auf Deiner Brust, Du streckst den Daumen auf und meine rechte Hand greift danach und hält ihn fest. Meine linken Zehen streicheln Deine rechte Beinaußenseite und Deinen Knöchel, mein rechtes Bein liegt angewinkelt auf Dir, rutscht ein Stück runter in Position und verknotet sich mit Deinem linken Bein. Irgendwie sind wir ein Knäul. Aber es passt so gut. Deine Größe, meine Größe, alle Längen, alle Stellen, Du bist überall und ich bin überall und wir sind zusammen. Mein Kopf liegt in der Kuhle bei Deiner Schulter. Ich hebe meinen Kopf an und küsse Dich. ‚Schlaf gut, Sweetie.‘ ‚Du auch.‘ Ich wünschte, ich könnte mein Leben lang genauso einschlafen.
Ich wünschte so sehr, Du wärest noch hier.
Gedenkkerze
MONI
Heute – 182 Wochen ohne Dich –
Wir liegen im Bett. Werktags. Es ist früh morgens, der Radiowecker läuft und ich habe einfach keine Lust zum Aufstehen. Bin noch müde, es ist so kuschelig und überhaupt. Weckstufe 1 setzt ein: Du hauchst mir einen zarten Kuss auf die Stirn. ‚Guten Morgen, Moni.‘ sagst Du liebevoll. Ich grummele vor mich her. Viel zu dunkel da draußen, ich will nicht. Hier im Bett ist es viel schöner, außerdem schlafe ich ja noch. Kurze Zeit später. Weckstufe 2 setzt ein: Die hasse ich. Du vibriert. Mit Arm, Bein, was weiß ich, wie Du das machst. Es rüttelt mich sanft durch in regelmäßigem Abstand und macht mich wach und ich will nicht. ‚Moniii! Aufstehen!‘, höre ich liebevoll freundlich. Oh Mann, was geht mir das auf den Geist. Es ist doch gerade so schön, so warm, so gut und ich bin noch so müde. Ich weiß schon, was gleich kommt. Ich will nicht. Weckstufe 3 setzt ein: Oh wie ich das hasse. Die Bettdecke verschwindet mit einem Ruck und es wird arschkalt. Ich zappele herum. Es hilft nicht, die Bettdecke bleibt weg. ‚Moni, Du mußt jetzt wirklich aufstehen!!‘ Ein abgrundtiefer Seufzer meinerseits. ‚Ja, ich weiß. Guten Morgen.‘ Jetzt bin ich wach. Selbst das vermisse ich.
Du fehlst mir so sehr, Thilo.
Gedenkkerze
MONI
Heute – 181 Wochen ohne Dich –
Wir liegen im Bett. Von Anfang an haben wir eine gemeinsame Bettdecke. Groß. 1,55m breit und mit der Überlänge 2,20m. Mit 2 Decken geht es nicht, das haben wir im Hotelbett erfahren müssen, 2 Decken ist nichts für uns, es geht einfach nicht, wir brauchen eine gemeinsame. Das Fenster ist das ganze Jahr über offen, ich kann nur mit frischer Luft schlafen, Du mußtest Dich erst daran gewöhnen. Und je nachdem, wie wir da liegen, kann an der einen oder anderen Seite ein Stück Decke fehlen. Unsere nonverbale Kommunikation ist dabei sehr ausgereift. Ab und an rollst Du Dich gerne in die Decke ein, so sehr, das bei mir ein ganzes Stück fehlt. Ein unfreundliches ‚grrrrrrr‘ gibt Dir sofort zu verstehen, was da fehlt und mit einem Seufzen gibst Du die Decke wieder frei. Auch Klopfzeichen sind sehr hilfreich, wenn man irgendwie noch so im Halbschlaf ist, das Reden keine Option ist. Dein Unterschenkel z.B. ist im übertragenem Sinne mein Rücken. Und wenn mir am Rücken an einer winzigen Stelle ein Luftzug hineinkommt, tippe ich mit meinem rechten großem Zeh an die Stelle an Deinem Bein. Oben, unten oder Mitte oder dazwischen. Ein sanftes tip-tip genügt, wir sind so eingespielt, das selbst im Schlaf Deine Hand sofort die richtige Stelle trifft und die Decke stopft. Ich schicke Dir einen kleinen Luftkuss, für ein Danke bin ich nicht wach genug, höre noch Deine Luftkuss-Antwort und schlafe schon wieder. Es ist so wunderschön mit Dir.
Du fehlst mir unendlich.
Gedenkkerze
MONI
Heute – 180 Wochen ohne Dich –
Wir liegen im Bett. Ich habe mich auf meine rechte Seite gedreht und vermisse Deine Wärme. ‚Sweetie – kuschel mich!‘ Sofort drehst Du Dich zu mir. Ich hebe leicht meinen Kopf an, Dein rechter Arm gleitet an meinem Hals vorbei und Du streckst ihn aus, ich lege meinen Kopf wieder ab. Meinen rechten Arm strecke ich ebenfalls aus und lege meine Hand in Deine. Deine Finger greifen zwischen meinen Fingern durch, umschließen meine Hand und drücken mich sanft. Dein linker Arm liegt mit dem Ellenbogen in meiner Taille, Deine Hand umfaßt dabei meine Schulter und eine wunderbare Wärme umschließt mich. Du bist ganz eng hinter mir und wiegst mich sanft. Ich spüre einen zarten Kuß auf meinem Scheitel und bin umhüllt, von Dir und von Deiner Liebe. Seelig und erfüllt schlafe ich wieder ein – so könnte ich für immer liegen bleiben.
Mein Sweetheart – Du fehlst mir so sehr.